Baubegleitende Qualitätskontrolle von Neubauten

Bausachverständiger kann Baumängel beim Neubau aufdecken

Wer baut, will auch sicher sein, dass er nicht in einem Haus mit Baumängeln wohnen muss. Viele Familien wagen den Schritt zum Eigenheim nicht, aus Angst vor Pfusch am Bau. Doch als Laie hat man einen schweren Stand, wenn es um die Beurteilung der Bauqualität geht. Daher empfiehlt es sich, einen Bausachverständigen mit einer so genannten baubegleitenden Qualitätskontrolle zu beauftragen.

Jeder Bauherr muss die eigenen Interessen wahren!

Durchschnittlich 24.200 Euro müssen Bauherren zusätzlich bezahlen, wenn sie ihren Schlüsselfertigbau nicht von Beginn an vom versierten Sachverständigen betreuen lassen. So hoch sind nämlich im Schnitt die Kosten zur Beseitigung von Baumängeln, die durch Nachlässigkeit und mangelnde Baukontrolle entstehen.

Das dürfte eigentlich nicht passieren! Aber viele Bauherren verlassen sich beim schlüsselfertigen Bauen einfach auf ihr Glück, statt einen unabhängigen Sachverständigen mit der baubegleitenden Qualitätskontrolle zu beauftragen. Sie vertrauen einfach auf den Bauleiter. Der steht aber im Dienste des Bauunternehmens – und nicht des Bauherrn. Entsprechend gering ist ein Interesse, durch häufige Kontrollen den Bau zu verzögern und jeden kleinen Mangel zu verfolgen. So bleiben viele kleine Probleme beim schlüsselfertigen Bauen unentdeckt und offenbaren sich erst nach Jahren – mitunter sogar erst nach Ende der Gewährleistungsfrist. Was für den Bauherrn doppelt hart ist, denn dann muss er die Beseitigungen der Schäden selbst bezahlen.

Baukontrolle sichert Qualität beim Hausbau

Was viele nicht wissen: Rund 90 Prozent der Baumängel sind auf Verarbeitungsfehler der Baustoffe und Baumaterialien zurückzuführen. Die Bauindustrie stellt heute hochwirksame Baustoffe her, die aber alle ihre spezifischen Verarbeitungsrichtlinien haben. Für einen Laien ist es praktisch unmöglich, eine Baustelle zu überprüfen und Verarbeitungsmängel dieser Art aufzudecken. Deshalb sollten Bauherren grundsätzlich einen Bausachverständigen mit einer baubegleitenden Qualitätskontrolle beauftragen. Ein Bausachverständiger vertritt die Interessen des Bauherrn auf der Baustelle und wird dem Bauunternehmer auf die Finger schauen. Es muss nicht immer Fahrlässigkeit oder gar böse Absicht hinter einem Verarbeitungsmangel stecken. Wichtig ist nur, dass Mangel entdeckt und beseitigt wird. In verschiedenen Bauphasen wird die Baustelle begangen und auf die Qualität hin überprüft.

Typische Zeitpunkte für die Begehungen im Rahmen der baubegleitenden Qualitätskontrolle

  • Zur Sohlplatte
  • zum Rohbau des Kellers
  • zu den Decken
  • kurz vor Richten des Dachstuhls
  • kurz vor den Innenputzarbeiten
  • kurz vor den Maler- und Bodenbelagsarbeiten


Bausachverständiger prüft nach Checklisten die davor mit Ihnen festgelegt werden

Die Prüfung im Rahmen der baubegleitenden Qualitätskontrolle sollte möglichst systematisch nach Checklisten durchgeführt werden, um die Prüfkriterien nicht dem Zufall zu überlassen. Die Ergebnisse werden dann protokolliert und durch Fotos dokumentiert. Bauherren sollten ihren Bauunternehmer oder Bauträger rechtzeitig informieren, dass sie mit einem Sachverständigen zusammenarbeiten. Bereits dies kann sich positiv auf die Qualität der handwerklichen Arbeiten auswirken.

Kosten für die baubegleitende Qualitätssicherung

Die Kosten für die Prüfung eines Bauvorhabens liegen je nach Umfang zwischen 1.500 Euro und 3.500 Euro. Verglichen mit dem möglichen Schaden und Ärger, die aufgrund eines einzigen Mangels – zum Beispiel eines feuchten Kellers – entstehen können, sind die Kosten für solch eine Qualitätsprüfung allemal gerechtfertigt.